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Dienstag, 6. Dezember 2011

Die Illusion

Es ist ein sonniger Wintertag. Sonntag. Die Bäume und Sträucher sind noch von Reif bedeckt. Es ist bitterkalt. Draußen. Im Zimmer ist es kuschlig warm. In der Küche dampft eine kanne mit heißem Tee. Adventstee. Die Luft duftet nach Orangen und Zimt. Das Baby hält seinen Vormittagsschlaf planmäßig von 9.30 -11.00 Uhr. Zeit genug für den Nachmittag ein paar Plätzchen zu backen, denn netter Besuch hat sich angesagt. Ruck-zuck ist der Teig geknetet und wird zum Ruhen in den Kühlschrank gesteckt. Dieser ist selbstverständlich tip-topp aufgeräumt, sauber und gut bestückt. Das Baby schläft noch. Wunderbar. Der Abwasch wird sofort erledigt, die Küche schnell durchgewischt. Klasse. Jetzt noch selber schnell unter die Dusche gehüpft, Haare gewaschen und eingecremt. Frisch gewaschene Klamotten liegen schon bereit. Der Putzeimer steht noch im Flur. Eine günstige Gelegenheit, das Bad gleich  mitzuputzen. Eine neue Rolle Toilettenpapier an den Halter, frische Handtücher aufgehängt. Nun noch hurtig Haare fönen - fertig. Das Baby müßte gleich aufwachen, am Besten schon mal das Essen in den Wärmer, ein Lätzchen und den Teebecher bereitgestellt. Eine neue Windel und hübsche klamotten für's Baby sind bereits auf der Wickelkommode zurecht gelegt. Tatsächlich ist gegen 11.00 Uhr aus dem Kinderzimmer leises Brabbeln zu hören. Aufgewacht. Das Baby streckt schon glucksend die Ärmchen in die Luft. Es möchte hochgenommen werden. Es freut sich, dass es ins Esszimmer getragen und in den Hochstuhl gesetzt wird. Sein Hunger ist noch nicht so groß, aber was essen würde es schon. Also gibts Hühnchen mit Reis und Gemüse. Das Baby isst manierlich seine ganze Portion auf und nimmt zum Nachtisch einen großen Schluck Tee. Das Lätzchen kann unbekleckert wieder in den Schrank. Jetzt wickeln. Friedlich mit einer Socke spielend liegt es auf dem Wickeltisch und läßt sich saubermachen und anziehen. Nach ausgedehntem Schmusen und Spielen wird das Baby auf den Boden gesetzt, wo es sich fröhlich und ausdauernd seinen Bauklötzen widmet. Nun die Gelegenheit genutzt und rasch die Plätzchen ausgestochen und ab in den Ofen. Ein wunderbarer Duft zieht durch die Wohnung. Im Wohnzimmer verbreitet die Weihnachtsbeleuchtung eine angenehme Stimmung. Die Plätzchen sind ganz schnell gebacken und die Küche wird wieder auf Vordermann gebracht. Es ist jetzt 13.00 Uhr. Zeit den Tisch zu decken. Der Besuch will gegen 14.00 Uhr eintreffen. Eine weiße, gebügelte Tischdecke wird aufgelegt, das gute Porzellan aus dem Schrank geholt. Ab und zu bekommt das noch immer friedlich umherrobbende Baby eine Schmuseeinheit. Nebenher noch die Kaffeemaschine in Gang setzen. Der Kaffeeduft macht schon Appetit. So, alles fertig, jetzt ist es Zeit sich mit dem Baby zu beschäftigen. Es wird umhergetragen und gekuschelt. Es klingelt. Der Besuch wird mit einem glücklich lachenden Baby auf dem Arm zu empfangen. Oh wie süß! Als das Kaffeetrinken in vollem Gang ist, weist das Baby sichere Zeichen für Müdigkeit auf . Es reibt sich die Augen und hat keinen sehnlicheren Wunsch, als mit seiner Spieluhr ins Bett gelegt zu werden. Bubu machen. So geschieht es, und man widmet sich voll dem Besuch ... aber wie sieht die Realität aus???

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