Hier findet Ihr Tipps, Geschichten, Gedanken einer freiberuflichen Hebamme...

Die dazugehörige seriöse Homepage gibt es hier und natürlich findet man mich auf facebook: Hebammenpraxis Nicole Becker


Sonntag, 2. September 2012

Wenn alles nur dunkel ist ...


Es ist dunkel…  bitte nicht Baby… bitte nicht weinen … ängstlich horche ich in die Dunkelheit… alles ruhig… ich bin todmüde… aber ich kann nicht schlafen…  meine Nerven sind zum Zerreißen gespannt … ich halte das nicht aus… diese Verantwortung … diese Aufgabe … immer wieder dieses Weinen… ich weiß nicht was Du von mir willst Baby… ich gebe Dir Essen … ich wechsele Deine Windel … ich will doch alles richtig machen… ich fühle mich schwach … wieder habe ich nichts gegessen … ich komme kaum dazu … und wenn es vor mir steht würgt es mich… mein Hals ist zugeschnürt … ich muss doch essen … meine Milch braucht Kalorien … vielleicht wirst du deshalb nicht satt … bestimmt wirst du nicht satt … du bist so klein … die Hebamme hat gesagt alles ist gut … ob das stimmt? … vielleicht will sie mich nur beruhigen …  wieso kann ich nicht schlafen … ich muss doch schlafen … bald wirst du wieder wach … bitte schlaf … ich habe Angst vor Deinem Schreien … und morgen bin ich wieder alleine mit Dir … ich will nicht alleine sein … ich will aber auch nicht raus zu all den anderen… was wenn du dann weinst … ich dich nicht beruhigen kann … was wenn ich auch wieder weinen muss … ich fühle mich schlecht … ich hab Dich doch lieb … oh nein … Du weinst … du willst essen … bestimmt essen …  ich will nicht dass du hungrig bist und ich will nicht dass du schreist … ich kann es nicht aushalten wenn du schreist … ich hole die Flasche … da sehe ich was du trinkst … trink Baby bitte … Du saugst … gut Baby … noch ein paar Milliliter bitte … und dann schlafe … schlafe … ich wiege dich… und habe nur einen Wunsch … bleib ruhig und schlafe … ich kann nicht richtig schlafen obwohl du in deiner  Wiege schlummerst … was soll nur werden … ich muss die Verantwortung für dich ab und zu abgeben … ich spüre wie das alles auf mich einstürzt…  wie es die Freude über mein Baby trübt, wie es mich lähmt und traurig macht… die Nächte sind die Hölle … nicht weil Du weinst … sondern weil ich selber nicht zur Ruhe komme… weil ich grüble … weil ich weine … weil mein Ich sich aufzulösen beginnt  … weil alles anders ist als vorher … weil mein Leben nicht mehr mein Leben ist … weil ich durch dich Mutter wurde… weil ich nicht weiß was auf mich zukommt … die Gedanken kreisen immer und immer um dasselbe… ich finde keinen Ausweg …  aus etwas was für die meisten gar kein Problem ist … im Gegenteil… zu sehen wie die anderen mühelos diese Aufgabe meistern … es lässt mich mich so klein fühlen … so unfähig … der Tag dämmert und ich weiß nicht wie ich ihn überstehen soll … ich komme kaum zum Duschen … aus Angst Du könntest anfangen zu weinen während ich dich gerade nicht höre… ich komme nicht zum Essen weil ich schon gar nicht dazu komme einzukaufen … auch das nicht weil es mir an Zeit mangelt …. Sondern weil ich die Kraft nicht habe uns beide ausgehfertig zu machen … weil ich nicht entscheiden kann ob es dir zu warm oder zu kalt ist … weil ich Angst habe dass Du draußen weinst … weil ich mich schäme dafür dass ich mich so fühle… wo ist das Glück… wo ist die Freude … es ist alles nur anstrengend … Die Hebamme hat gesagt, ich soll mich schonen und mir Hilfe holen… ich will keine Hilfe … alle können es alleine … es wird hell… warum meldest Du Dich nicht … du müsstest Hunger haben … kalter Schweiß läuft mir über den Rücken … panisch springe ich auf und laufe zu Deiner Wiege … da liegst Du… selig schlafend… alles ist gut für einen kurzen Moment… mein Puls ist auf 120 … ich habe den ganzen Tag einen hohen Puls … ich setze mich aufs Bett … ich kann nicht mehr … ich kann einfach nicht mehr … das Bett dreht sich … schneller … schneller … um mich herum wird es dunkel … ich falle … Baby… baby … es tut mir leid …

What a night...


Es ist Ende August 1999. Nicht so warm wie man es für die Jahreszeit erwarten würde. Ich liege eingekuschelt in meinem Bett zwischen Stillkissen und Decken, neben mir mein 6 Wochen alter Sohn Tom. Ein süßes Baby – aber nicht ganz einfach im Handling. Viel und oft Hunger, viel und oft Bauchweh. Ein Baby mit hohem Kuschelbedürfnis. Niemals alleine irgendwo liegen. Niemals länger als 2 Stunden am Stück schlafen. Nach jedem Essen spucken. Weinen. Eine sehr schnelle Geburt liegt hinter uns, eine stressige Schwangerschaft mit Examensstress, großer Schwester und wenig Ruhe. Bei der Geburt war der pH Wert so, dass die Hebamme ein bisschen Angst vor der Frühbesprechung hatte. Tom kam mit der Nase nach oben als Sterngucker zur Welt. Und ihm ging dabei sicherlich ab und zu die Puste aus. Schon als er noch zu 2/3 in mir steckt und nur Kopf rausguckt, schreit er als wolle man ihm ans Leben und bekommt einen zornesroten Kopf. „Oha, das bleibt so!“ weiß die Hebamme zu berichten. Na bravo.  Als ich so wunderbar am Eindämmern bin und noch ein wenig über die Geburt sinniere, merke ich wie der kleine Brocken neben mir schon wieder anfängt, herumzukruscheln. Ja, ich weiss, ich bin mal wieder zu weit weg. Ich drücke das kleine warme Bündel fest an mich. Manchmal hilft das. Kurzfristig. Mit geschlossenen Augen beginnt er zu schmatzen. Hunger. Möglicherweise. Zum gefühlten 50. Mal heute. Ich streife meinen BH hoch, wir liegen Bauch an Bauch und Tom saugt sofort an. Ich merke wie sich sein kleiner Körper entspannt. Seine Händchen öffnen sich und er wird ganz ruhig. Nur sein Unterkiefer bewegt sich rhythmisch und denkt gar nicht daran aufzuhören. Ich weiß genau was passiert, wenn ich ihm jetzt die Brust wegnehme. Es ist 0.02 h. Ich werd den Teufel tun und noch irgendwen wickeln jetzt. Soll einschlafen und gut. Ich schließe die Augen. Tom hat sie gar nicht erst aufgemacht. Ich döse ein. 1.34 h – schrilles Schreien- aha … Bauchweh. Wie immer. Ich liege nach wie vor mit ausgepackter Brust auf der Seite, Tom zieht seine Beinchen an und ist bereits außer sich.  Das wird nichts hier im Bett, soviel hab ich schon kapiert. Auch stillen wird das Übel jetzt nicht beseitigen.  Ich schnappe ihn und wir wackeln ab zum Wickeltisch. Nun ja, viel Pipi, ein feuchter Pups, nichts Wildes. So lange er da liegt und ich ihm die Beinchen gegen den Bauch drücke und kreisförmig massiere ist alles gut. Leider bin ich zu müde, um das noch stundenlang zu exerzieren, deshalb zieh ich ihm nach 20 Minuten ne Windel an und wickel einen Pucksack drum. Tom ist auch müde, hängt mir auf der Schulter wie ein nasser Sack. Wir gehen mal auf den Balkon. Frische Luft schnappen. Ich genieße die ruhige Kühle und hoffe, dass Tom das auch tut. Wir legen uns wieder ins Bett. Tom auf meinem Bauch. So schlafen wir ein. 3.25 h – Tom hat Hunger. Ich auch.  Ein weiteres Mal diese Nacht schnappe ich das jammernde Bündel und wir stehen auf. Wohnzimmer. Fernseher an. Schokolade, Apfelschorle und Cashew-Kerne in Reichweite stellen. Kind an die Brust. Zappen. Eine Doku über das Polarlicht -  na schön. Nüsse essen, Schorle trinken, dazwischen ein Stück Schoki, bisschen Bildung, ganz nett eigentlich. Die Tageszeit passt nicht so ganz, aber was soll man machen? Um 4.10 h scheint das Bündel bis zum Hals abgefüllt zu sein. Die sphärischen Interferenzerscheinungen im TV können mich jetzt auch nicht mehr davon abhalten, mich und Tom vorsichtig zur Seite zu kippen und einfach einzuschlafen. Ich packe noch ein großes Sofakissen in seinen Rücken und bin sofort weg. 5.45 h – draußen ist es hell. Tom beginnt zu weinen und als ich ihn hochnehme, spuckt er schwallartig eine ziemliche Portion Milch auf mein T-Shirt und seinen Pucksack.  Danke. Guten Morgen Tom. Hallo Tag. Aufstehen. Kind wickeln, anziehen. Mir ein frisches T-Shirt holen, Kaffee. Sofa. Stillen. Spucken. Weinen. Schokolade. Duschen – Tom weint –ich lege ihn einfach auf die Fussmatte vor der Badewanne, ich bin auch nur ein Mensch und ich will morgens auf Klo und unter die Dusche und dieses Recht nehme ich mit zum Kuckuck auch heraus. Das monotone Rauschen des Wassers  scheint ihm zu gefallen und er beruhigt sich – gucke mal da. Ich komme aus der Dusche und er grinst mich an. Na Tom J geht’s wieder?!  Ich merke, das wird trotz dieser Nacht ein toller Tag, schnappe mir das Tragetuch, stecke Tom vorschriftsmäßig rein, greife mir Schlüssel und Kleingeld und wir starten durch zu Fuß zum Bäcker. Als wir wieder zu Hause ankommen, schläft Tom so tief und fest, dass ich ihn sogar in seine Wiege legen kann, ohne dass er aufwacht. Noch n Kaffee bitte. Auf dem Balkon. Und zwei leckere Brötchen. Das Leben ist schön!

What a night...


Es ist Ende August 1999. Nicht so warm wie man es für die Jahreszeit erwarten würde. Ich liege eingekuschelt in meinem Bett zwischen Stillkissen und Decken, neben mir mein 6 Wochen alter Sohn Tom. Ein süßes Baby – aber nicht ganz einfach im Handling. Viel und oft Hunger, viel und oft Bauchweh. Ein Baby mit hohem Kuschelbedürfnis. Niemals alleine irgendwo liegen. Niemals länger als 2 Stunden am Stück schlafen. Nach jedem Essen spucken. Weinen. Eine sehr schnelle Geburt liegt hinter uns, eine stressige Schwangerschaft mit Examensstress, großer Schwester und wenig Ruhe. Bei der Geburt war der pH Wert so, dass die Hebamme ein bisschen Angst vor der Frühbesprechung hatte. Tom kam mit der Nase nach oben als Sterngucker zur Welt. Und ihm ging dabei sicherlich ab und zu die Puste aus. Schon als er noch zu 2/3 in mir steckt und nur Kopf rausguckt, schreit er als wolle man ihm ans Leben und bekommt einen zornesroten Kopf. „Oha, das bleibt so!“ weiß die Hebamme zu berichten. Na bravo.  Als ich so wunderbar am Eindämmern bin und noch ein wenig über die Geburt sinniere, merke ich wie der kleine Brocken neben mir schon wieder anfängt, herumzukruscheln. Ja, ich weiss, ich bin mal wieder zu weit weg. Ich drücke das kleine warme Bündel fest an mich. Manchmal hilft das. Kurzfristig. Mit geschlossenen Augen beginnt er zu schmatzen. Hunger. Möglicherweise. Zum gefühlten 50. Mal heute. Ich streife meinen BH hoch, wir liegen Bauch an Bauch und Tom saugt sofort an. Ich merke wie sich sein kleiner Körper entspannt. Seine Händchen öffnen sich und er wird ganz ruhig. Nur sein Unterkiefer bewegt sich rhythmisch und denkt gar nicht daran aufzuhören. Ich weiß genau was passiert, wenn ich ihm jetzt die Brust wegnehme. Es ist 0.02 h. Ich werd den Teufel tun und noch irgendwen wickeln jetzt. Soll einschlafen und gut. Ich schließe die Augen. Tom hat sie gar nicht erst aufgemacht. Ich döse ein. 1.34 h – schrilles Schreien- aha … Bauchweh. Wie immer. Ich liege nach wie vor mit ausgepackter Brust auf der Seite, Tom zieht seine Beinchen an und ist bereits außer sich.  Das wird nichts hier im Bett, soviel hab ich schon kapiert. Auch stillen wird das Übel jetzt nicht beseitigen.  Ich schnappe ihn und wir wackeln ab zum Wickeltisch. Nun ja, viel Pipi, ein feuchter Pups, nichts Wildes. So lange er da liegt und ich ihm die Beinchen gegen den Bauch drücke und kreisförmig massiere ist alles gut. Leider bin ich zu müde, um das noch stundenlang zu exerzieren, deshalb zieh ich ihm nach 20 Minuten ne Windel an und wickel einen Pucksack drum. Tom ist auch müde, hängt mir auf der Schulter wie ein nasser Sack. Wir gehen mal auf den Balkon. Frische Luft schnappen. Ich genieße die ruhige Kühle und hoffe, dass Tom das auch tut. Wir legen uns wieder ins Bett. Tom auf meinem Bauch. So schlafen wir ein. 3.25 h – Tom hat Hunger. Ich auch.  Ein weiteres Mal diese Nacht schnappe ich das jammernde Bündel und wir stehen auf. Wohnzimmer. Fernseher an. Schokolade, Apfelschorle und Cashew-Kerne in Reichweite stellen. Kind an die Brust. Zappen. Eine Doku über das Polarlicht -  na schön. Nüsse essen, Schorle trinken, dazwischen ein Stück Schoki, bisschen Bildung, ganz nett eigentlich. Die Tageszeit passt nicht so ganz, aber was soll man machen? Um 4.10 h scheint das Bündel bis zum Hals abgefüllt zu sein. Die sphärischen Interferenzerscheinungen im TV können mich jetzt auch nicht mehr davon abhalten, mich und Tom vorsichtig zur Seite zu kippen und einfach einzuschlafen. Ich packe noch ein großes Sofakissen in seinen Rücken und bin sofort weg. 5.45 h – draußen ist es hell. Tom beginnt zu weinen und als ich ihn hochnehme, spuckt er schwallartig eine ziemliche Portion Milch auf mein T-Shirt und seinen Pucksack.  Danke. Guten Morgen Tom. Hallo Tag. Aufstehen. Kind wickeln, anziehen. Mir ein frisches T-Shirt holen, Kaffee. Sofa. Stillen. Spucken. Weinen. Schokolade. Duschen – Tom weint –ich lege ihn einfach auf die Fussmatte vor der Badewanne, ich bin auch nur ein Mensch und ich will morgens auf Klo und unter die Dusche und dieses Recht nehme ich mit zum Kuckuck auch heraus. Das monotone Rauschen des Wassers  scheint ihm zu gefallen und er beruhigt sich – gucke mal da. Ich komme aus der Dusche und er grinst mich an. Na Tom J geht’s wieder?!  Ich merke, das wird trotz dieser Nacht ein toller Tag, schnappe mir das Tragetuch, stecke Tom vorschriftsmäßig rein, greife mir Schlüssel und Kleingeld und wir starten durch zu Fuß zum Bäcker. Als wir wieder zu Hause ankommen, schläft Tom so tief und fest, dass ich ihn sogar in seine Wiege legen kann, ohne dass er aufwacht. Noch n Kaffee bitte. Auf dem Balkon. Und zwei leckere Brötchen. Das Leben ist schön!
Es ist Ende August 1999. Nicht so warm wie man es für die Jahreszeit erwarten würde. Ich liege eingekuschelt in meinem Bett zwischen Stillkissen und Decken, neben mir mein 6 Wochen alter Sohn Tom. Ein süßes Baby – aber nicht ganz einfach im Handling. Viel und oft Hunger, viel und oft Bauchweh. Ein Baby mit hohem Kuschelbedürfnis. Niemals alleine irgendwo liegen. Niemals länger als 2 Stunden am Stück schlafen. Nach jedem Essen spucken. Weinen. Eine sehr schnelle Geburt liegt hinter uns, eine stressige Schwangerschaft mit Examensstress, großer Schwester und wenig Ruhe. Bei der Geburt war der pH Wert so, dass die Hebamme ein bisschen Angst vor der Frühbesprechung hatte. Tom kam mit der Nase nach oben als Sterngucker zur Welt. Und ihm ging dabei sicherlich ab und zu die Puste aus. Schon als er noch zu 2/3 in mir steckt und nur Kopf rausguckt, schreit er als wolle man ihm ans Leben und bekommt einen zornesroten Kopf. „Oha, das bleibt so!“ weiß die Hebamme zu berichten. Na bravo.  Als ich so wunderbar am Eindämmern bin und noch ein wenig über die Geburt sinniere, merke ich wie der kleine Brocken neben mir schon wieder anfängt, herumzukruscheln. Ja, ich weiss, ich bin mal wieder zu weit weg. Ich drücke das kleine warme Bündel fest an mich. Manchmal hilft das. Kurzfristig. Mit geschlossenen Augen beginnt er zu schmatzen. Hunger. Möglicherweise. Zum gefühlten 50. Mal heute. Ich streife meinen BH hoch, wir liegen Bauch an Bauch und Tom saugt sofort an. Ich merke wie sich sein kleiner Körper entspannt. Seine Händchen öffnen sich und er wird ganz ruhig. Nur sein Unterkiefer bewegt sich rhythmisch und denkt gar nicht daran aufzuhören. Ich weiß genau was passiert, wenn ich ihm jetzt die Brust wegnehme. Es ist 0.02 h. Ich werd den Teufel tun und noch irgendwen wickeln jetzt. Soll einschlafen und gut. Ich schließe die Augen. Tom hat sie gar nicht erst aufgemacht. Ich döse ein. 1.34 h – schrilles Schreien- aha … Bauchweh. Wie immer. Ich liege nach wie vor mit ausgepackter Brust auf der Seite, Tom zieht seine Beinchen an und ist bereits außer sich.  Das wird nichts hier im Bett, soviel hab ich schon kapiert. Auch stillen wird das Übel jetzt nicht beseitigen.  Ich schnappe ihn und wir wackeln ab zum Wickeltisch. Nun ja, viel Pipi, ein feuchter Pups, nichts Wildes. So lange er da liegt und ich ihm die Beinchen gegen den Bauch drücke und kreisförmig massiere ist alles gut. Leider bin ich zu müde, um das noch stundenlang zu exerzieren, deshalb zieh ich ihm nach 20 Minuten ne Windel an und wickel einen Pucksack drum. Tom ist auch müde, hängt mir auf der Schulter wie ein nasser Sack. Wir gehen mal auf den Balkon. Frische Luft schnappen. Ich genieße die ruhige Kühle und hoffe, dass Tom das auch tut. Wir legen uns wieder ins Bett. Tom auf meinem Bauch. So schlafen wir ein. 3.25 h – Tom hat Hunger. Ich auch.  Ein weiteres Mal diese Nacht schnappe ich das jammernde Bündel und wir stehen auf. Wohnzimmer. Fernseher an. Schokolade, Apfelschorle und Cashew-Kerne in Reichweite stellen. Kind an die Brust. Zappen. Eine Doku über das Polarlicht -  na schön. Nüsse essen, Schorle trinken, dazwischen ein Stück Schoki, bisschen Bildung, ganz nett eigentlich. Die Tageszeit passt nicht so ganz, aber was soll man machen? Um 4.10 h scheint das Bündel bis zum Hals abgefüllt zu sein. Die sphärischen Interferenzerscheinungen im TV können mich jetzt auch nicht mehr davon abhalten, mich und Tom vorsichtig zur Seite zu kippen und einfach einzuschlafen. Ich packe noch ein großes Sofakissen in seinen Rücken und bin sofort weg. 5.45 h – draußen ist es hell. Tom beginnt zu weinen und als ich ihn hochnehme, spuckt er schwallartig eine ziemliche Portion Milch auf mein T-Shirt und seinen Pucksack.  Danke. Guten Morgen Tom. Hallo Tag. Aufstehen. Kind wickeln, anziehen. Mir ein frisches T-Shirt holen, Kaffee. Sofa. Stillen. Spucken. Weinen. Schokolade. Duschen – Tom weint –ich lege ihn einfach auf die Fussmatte vor der Badewanne, ich bin auch nur ein Mensch und ich will morgens auf Klo und unter die Dusche und dieses Recht nehme ich mit zum Kuckuck auch heraus. Das monotone Rauschen des Wassers  scheint ihm zu gefallen und er beruhigt sich – gucke mal da. Ich komme aus der Dusche und er grinst mich an. Na Tom J geht’s wieder?!  Ich merke, das wird trotz dieser Nacht ein toller Tag, schnappe mir das Tragetuch, stecke Tom vorschriftsmäßig rein, greife mir Schlüssel und Kleingeld und wir starten durch zu Fuß zum Bäcker. Als wir wieder zu Hause ankommen, schläft Tom so tief und fest, dass ich ihn sogar in seine Wiege legen kann, ohne dass er aufwacht. Noch n Kaffee bitte. Auf dem Balkon. Und zwei leckere Brötchen. Das Leben ist schön!
Es ist Ende August 1999. Nicht so warm wie man es für die Jahreszeit erwarten würde. Ich liege eingekuschelt in meinem Bett zwischen Stillkissen und Decken, neben mir mein 6 Wochen alter Sohn Tom. Ein süßes Baby – aber nicht ganz einfach im Handling. Viel und oft Hunger, viel und oft Bauchweh. Ein Baby mit hohem Kuschelbedürfnis. Niemals alleine irgendwo liegen. Niemals länger als 2 Stunden am Stück schlafen. Nach jedem Essen spucken. Weinen. Eine sehr schnelle Geburt liegt hinter uns, eine stressige Schwangerschaft mit Examensstress, großer Schwester und wenig Ruhe. Bei der Geburt war der pH Wert so, dass die Hebamme ein bisschen Angst vor der Frühbesprechung hatte. Tom kam mit der Nase nach oben als Sterngucker zur Welt. Und ihm ging dabei sicherlich ab und zu die Puste aus. Schon als er noch zu 2/3 in mir steckt und nur Kopf rausguckt, schreit er als wolle man ihm ans Leben und bekommt einen zornesroten Kopf. „Oha, das bleibt so!“ weiß die Hebamme zu berichten. Na bravo.  Als ich so wunderbar am Eindämmern bin und noch ein wenig über die Geburt sinniere, merke ich wie der kleine Brocken neben mir schon wieder anfängt, herumzukruscheln. Ja, ich weiss, ich bin mal wieder zu weit weg. Ich drücke das kleine warme Bündel fest an mich. Manchmal hilft das. Kurzfristig. Mit geschlossenen Augen beginnt er zu schmatzen. Hunger. Möglicherweise. Zum gefühlten 50. Mal heute. Ich streife meinen BH hoch, wir liegen Bauch an Bauch und Tom saugt sofort an. Ich merke wie sich sein kleiner Körper entspannt. Seine Händchen öffnen sich und er wird ganz ruhig. Nur sein Unterkiefer bewegt sich rhythmisch und denkt gar nicht daran aufzuhören. Ich weiß genau was passiert, wenn ich ihm jetzt die Brust wegnehme. Es ist 0.02 h. Ich werd den Teufel tun und noch irgendwen wickeln jetzt. Soll einschlafen und gut. Ich schließe die Augen. Tom hat sie gar nicht erst aufgemacht. Ich döse ein. 1.34 h – schrilles Schreien- aha … Bauchweh. Wie immer. Ich liege nach wie vor mit ausgepackter Brust auf der Seite, Tom zieht seine Beinchen an und ist bereits außer sich.  Das wird nichts hier im Bett, soviel hab ich schon kapiert. Auch stillen wird das Übel jetzt nicht beseitigen.  Ich schnappe ihn und wir wackeln ab zum Wickeltisch. Nun ja, viel Pipi, ein feuchter Pups, nichts Wildes. So lange er da liegt und ich ihm die Beinchen gegen den Bauch drücke und kreisförmig massiere ist alles gut. Leider bin ich zu müde, um das noch stundenlang zu exerzieren, deshalb zieh ich ihm nach 20 Minuten ne Windel an und wickel einen Pucksack drum. Tom ist auch müde, hängt mir auf der Schulter wie ein nasser Sack. Wir gehen mal auf den Balkon. Frische Luft schnappen. Ich genieße die ruhige Kühle und hoffe, dass Tom das auch tut. Wir legen uns wieder ins Bett. Tom auf meinem Bauch. So schlafen wir ein. 3.25 h – Tom hat Hunger. Ich auch.  Ein weiteres Mal diese Nacht schnappe ich das jammernde Bündel und wir stehen auf. Wohnzimmer. Fernseher an. Schokolade, Apfelschorle und Cashew-Kerne in Reichweite stellen. Kind an die Brust. Zappen. Eine Doku über das Polarlicht -  na schön. Nüsse essen, Schorle trinken, dazwischen ein Stück Schoki, bisschen Bildung, ganz nett eigentlich. Die Tageszeit passt nicht so ganz, aber was soll man machen? Um 4.10 h scheint das Bündel bis zum Hals abgefüllt zu sein. Die sphärischen Interferenzerscheinungen im TV können mich jetzt auch nicht mehr davon abhalten, mich und Tom vorsichtig zur Seite zu kippen und einfach einzuschlafen. Ich packe noch ein großes Sofakissen in seinen Rücken und bin sofort weg. 5.45 h – draußen ist es hell. Tom beginnt zu weinen und als ich ihn hochnehme, spuckt er schwallartig eine ziemliche Portion Milch auf mein T-Shirt und seinen Pucksack.  Danke. Guten Morgen Tom. Hallo Tag. Aufstehen. Kind wickeln, anziehen. Mir ein frisches T-Shirt holen, Kaffee. Sofa. Stillen. Spucken. Weinen. Schokolade. Duschen – Tom weint –ich lege ihn einfach auf die Fussmatte vor der Badewanne, ich bin auch nur ein Mensch und ich will morgens auf Klo und unter die Dusche und dieses Recht nehme ich mit zum Kuckuck auch heraus. Das monotone Rauschen des Wassers  scheint ihm zu gefallen und er beruhigt sich – gucke mal da. Ich komme aus der Dusche und er grinst mich an. Na Tom J geht’s wieder?!  Ich merke, das wird trotz dieser Nacht ein toller Tag, schnappe mir das Tragetuch, stecke Tom vorschriftsmäßig rein, greife mir Schlüssel und Kleingeld und wir starten durch zu Fuß zum Bäcker. Als wir wieder zu Hause ankommen, schläft Tom so tief und fest, dass ich ihn sogar in seine Wiege legen kann, ohne dass er aufwacht. Noch n Kaffee bitte. Auf dem Balkon. Und zwei leckere Brötchen. Das Leben ist schön!

Freitag, 17. August 2012

Wochenbett - nochmal für alle zum Mitschreiben....

Das Wochenbett ... ist eine Zeit, wo man idealerweise 2-3 Wochen weitestgehend im Bett liegt/sitzt. Es heißt genau deswegen nicht Wochenrewe oder Wochenkarstadt oder Wochenauto. Es ist ganz egal, ob das Kind normal oder per Kaiserschnitt geboren wurde - beides ist eine Strapaze für den Körper der Mutter, von der er sich erholen muss. Ich möchte klarstellen, dass ich bei den Nachsorgen weder unter Eurem Sofa nach Wollmäusen suchen werde (hab selber genug), noch kontrolliere ob die Fenster geputzt sind, solange man noch grob die Witterung erkennen kann und auch nicht verlange, dass Ihr mir im Business-Outfit die Tür öffnen müßt. Ich möchte, dass Ihr Euch schont und Euch verwöhnen laßt, genau wie Ihr Euer Kind verwöhnen sollt. Mit Nähe, Liebe, Wärme, Zuwendung und Milch. Die Uhren ticken jetzt anders und dieses Kind wird immer und immer Euer Kind sein. Das ist eine Umstellung, die sich nicht automatisch unfallfrei vollzieht, man muss sich aneinander gewöhnen, sich verstehen lernen und in vielen Fällen die Vorstellung vom süß in der Wiege schlummernden Säugling ad acta legen. Es ist wichtig, dass Ihr esst, trinkt und ausruht. Am besten ohne schlechtes Gewissen.
Perfektionismus ist langweilig ;) man muss noch Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können!!!

LG Nicole


Mittwoch, 16. Mai 2012

Rituale... ich komm vom Hölzchen aufs Stöckchen...

Eigentlich bereite ich gerade das Team-Meeting vor, Brainstorming für die neuen Praxisräume, was man ändern kann und sollte, was es Neues geben wird, allerdings erwischte ich mich ständig dabei, wie ich versuche, ein gewisses Gerüst so stehen zu lassen, wie es im Moment ist. Erst hab ich mich dafür geschimpft. Mann, Nicole, sei doch nicht so unflexibel! Aber nun hab ich nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass das ein so großes Projekt ist, dass ich es mir gestatte, an gewissen Ritualen festzuhalten, um mir selber ein wenig Halt zu geben.
Seit 13 Jahren ist der Rückbildungskurs mittwochs vormittags! Und es gibt keinen Grund das zu ändern. Ich will dass er da bleibt! Punkt. Und während ich genau darüber sinnierte, fielen mir ein paar Dinge aus meiner Kindheit ein.
  • beim Metzger gabs ne Scheibe Mortadella. Immer. Eine. Nie die mit Ei. Und darauf war Verlass!
  • in der Apotheke gabs ein Traubenzucker. Einzeln in ein Zellophantütchen eingeschweisst. Zitrone, Orange oder Waldbeer.
  • Donnerstags abends gabs Biene Maja. 
  • Samstags morgens mähte mein Vater den Rasen, ich hab noch das Brummen im Ohr, und mein Opa kehrte die Strasse. Meine Mama ging nach nebenan zum "Gössl" und holte Obst und Gemüse. Wenn ich mitkam, durfte ich mir eine Banane aussuchen. 
  • Samstag mittag gabs Eintopf, Mama backte Kuchen für Sonntag, abends gabs Brotzeit mit vielen leckeren Sachen, Badewanne, dann die Samstagabend-Show! 
  • Sonntags gabs aufwändiges Essen und Nachtisch. Und abends musste ich vor dem Tatort ins Bett. Meine Mama lackierte sich die Fussnägel, ich roch den Nagellack bis in mein Zimmer. 
  • Wenn ich am Wochenende morgens aufwachte, werkelte meine Mama bereits in der Küche, ich lief barfuss zu ihr und war glücklich, dass ein Samstag wie jeder andere war. 
  • Erdbeeren gab es alljährlich erst zu Muttertag. 
  • Plätzchen und Adventsdeko gab es definitiv erst nach Totensonntag. 
  • Der Christbaum wurde am 23.12. ins Wohnzimmer gestellt und am 24. frühs geschmückt. Unter dem alljährlichen Streit um die dämliche Spitze. 
  • danach wurde das Wohnzimmer abgeschlossen.
  • am ersten Feiertag fuhren wir zu den Verwandten. Am zweiten lud meine Oma zum Essen ein. 
  • Gans. Knödel. Rotkohl. Und Salzkartoffeln - für Opa!
  • Ostereier wurden im Garten gesucht - und wenn es Katzen und Hunde regnete. 
Langweilig weil vorhersehbar? Ganz und gar nicht! Ich danke meiner Familie für diese wunderbar klaren Erinnerungen und will weiter gar nichts dazu sagen, als dass in unserer unglaublich schnellen Welt genau solche Fixpunkte unseren Kindern - und auch uns selber - Halt geben! Für immer! Sucht sie!

PS. Mir fällt gerade noch was ein. Ich musste als Kind, seit ich zwei war, recht oft in die Augenklinik. Ewiges Warten, Augentropfen, Untersuchungen, nervige Behandlungen, ... aber - jedesmal gingen meine Mama und ich ins Cafe Weimar und wir frühstückten, während diese F*** - Augentropfen wirkten und ich tagelang nur noch verschwommen sehen konnte. Und trotzdem ich diese Prozedur hasste, genoss ich die Zeit, die nur mir und meiner Mutter gehörte.

Freitag, 4. Mai 2012

Ach Du liebe Zeit...

da ist er nun, der Moment, den man als Mutter ebenso herbeisehnt wie ganz weit weg wünscht. Das erste Kind weitestgehend unfallfrei so groß gekriegt, dass man es für halbwegs überlebensfähig hält. Morgen wird mein Baby 18. Da ich aber morgen a) alle Hände voll zu tun haben werde und b) meinen Kopf frei haben muss, schreibe ich mir heute schon mal meine wehmütigen Gedanken von der Seele. Heute vor 18 Jahren hatte ich einen dicken Bauch und einen ebenso dicken Sack voller Illusionen im Kopf. Wünsche und Träume. Das meiste kam anders - das Wichtigste aber hab ich geschafft: Das Leben mit meiner Tochter immer genossen, ihr Mutter, Freundin, Seelenmülleimer, gutes und schlechtes Beispiel gewesen. Man fragt sich ja schon: Hab ich ihr alles mitgegeben, was sie braucht? Hat sie genug Bodenhaftung, um nicht abzuheben? Aber hat sie auch alles, um ihre Flügel auszuprobieren? Jemand hat mir gesagt: Du hast ihr MUT beigebracht - das ist das Wichtigste, den Rest muss sie selber lernen! Ja - und ich hab ihr beigebracht, dass man das Leben geniessen muss. Jetzt. Keiner weiss, ob wir eine nächste Chance haben. Ich habe ihr Pragmatismus vorgelebt, Offenheit und Toleranz, eine Spur von Irrsinn und kreativem Chaos, versucht ihr den Unterschied zwischen "da muss man durch" und "das muss man sich nicht antun" zu erklären, ich habe Herzenswärme, Liebe und Eis essen über geputzte Wohnung und gemähten Rasen gestellt. Ich hab ihr gezeigt, dass Frauen tapezieren, Möbel zusammenbauen, Holz stapeln, Wohnmobile bei ebay ersteigern, mit dem Rucksack und dem Zelt nach Wacken fahren, Computer, Handys und ähnliches instalieren können... ich hab ihr aber auch gezeigt, dass man 17 mal über eine dreckige Jeans steigen kann, bis man sie in die Wäsche gibt, dass Fenster erst dann geputzt werden müssen, wenn trotz scheinender Sonne Dauernebel in der Wohnung ist, dass man die Feste feiern muss wie sie fallen, nötigenfalls auf Umzugskisten sitzend, dass Freunde hier immer wilkommen sind und einen Schlafplatz bekommen, auch wenn wir keinen 4-Sterne-Comfort bieten können, dafür aber Katzen, einen warmen Ofen, handgenähte Zudecken, Nudeln oder Milchreis, Kaffee bis zum Umfallen und einen Internet-Zugang. Hier wohnen Gitarren und Bücher, Mittelalterutensilien neben Cowboystiefeln, Tarotkarten und Edelsteine, Heavy-Metal-CDs neben Countrysongs, Kochbücher und Küchenmaschinen aller Art, vom Thermomix bis zum Pizzaofen.
Ich habe versucht deutlich zu machen, dass man seinen Beruf nach seiner Leidenschaft aussuchen sollte, und nicht nach dem Gehalt. Dass man ausprobieren darf und muss und die Wege des Herrn unergründlich sind. Apropos Herr... hier mischt sich evangelischer Konfirmandenunterricht mit buddhistischen Lehren, Esoterik und biologisch belegbarer Evolution... - was nicht tragisch ist. Die absolute Wahrheit kennt ohnehin niemand. Und die schlimmsten sind die, die genau das nicht akzeptieren... aber ich schweife ab...

Sie hat eine ambulante Geburt (wo man der frischgebackenen Mutter das erste Mal Wahnsinn attestierte) Blähungen, Masern und zwei mal Zähnekriegen überlebt, Kindergarten, Grundschule und Reiterhöfe unsicher gemacht, Eifersucht wegen des kleinen Bruders durchlitten, unzählige Urlaube mit ihren Eltern überstanden, die erst an der Auffahrt Fernwald entschieden, ob es nach Oberstdorf im Allgäu oder nach St Peter Ording an der Nordsee gehen sollte, sie lernte Fahrradfahren und Schwimmen, schlug sich das Kinn auf, brach sich den Arm, verlief sich in der Stadt und verpasste den Bus. Sie quälte sich mit Liebeskummer und weiblichem Zickenkrieg, sie lernte Nudeln kochen und Kuchen backen, tanzen und Gitarre spielen, sie lernte das Leben und den Tod kennen, sich einen Job zu suchen und Auto zu fahren. Und nun ist sie groß!

Ich bin wehmütig. Aber ich bin auch stolz. Ich habe jeden einzelnen Tag mit ihr genossen! Und wir gehen auch 2050 noch zusammen auf Wacken...

KEEP ON ROCKING, MINE!









Dienstag, 3. April 2012

Babyfrühstück heisst jetzt Babytreff...

Ich muss mal was loswerden! Bezüglich des Baby-Frühstücks. Der Name ist blöd, Stilltreff diskriminierte nicht-stillende Mamas, aber uns fiel noch nichts besseres ein. Allerdings seh ich mich genötigt, das Babyfrühstück nun in Babytreff umzubenennen, und das hat folgende Geschichte! Früher traf man sich, sprach über die Kinder und was man so zu quatschen hatte und hatte Spaß. Nebenher gab es ein paar Kekse und nen Kaffee. Ich stellte meine Praxis zur Verfügung und war für Fragen und Sorgen da.
 Beim letzten Frühstück waren etwa 20 Mütter mit Kindern da, es gab Brötchen, Kaffee, O-Saft, Obst, Rohkost, Wurst, Käse, Marmelade, Nutella, so viel man wollte, für ganze 3 Euro. Es war voll und die meisten hatte Spaß. Allerdings habe ich nun gehört, jemand hätte sich tatsächlich selber einen Teller abspülen müssen, weil kein sauberer mehr da war, und Nicole habe im Büro gesessen mit einer Patientin!!! NEIN! So was! Ich bin mit meiner Praxis keine Gaststätte und kein Cafe, ich bin nach wie vor Hebamme (die die Nacht vor dem Frühstück komplett im Kreissaal zugebracht hat) und das Babyfrühstück ist ein Service, den ich völlig freiwillig biete und wenn eine Frau mit ihren Sorgen mit mir alleine sprechen möchte, ist das wichtiger als dass ich ständig drauf gucke, dass frische Teller da sind. Unser Anspruch als Team ist nicht ein perfekter Frühstücksservice mit Bedienung, sondern Euch die Möglichkeit für Kontakt und Austausch zu bieten. Und wenn man keinen Stuhl mehr erwischt, weil man eben nicht bei den ersten war, dann finden wir es nicht schlimm, wenn das Frühstück auf den Gruppenraum ausgedehnt wird. Wir würden es blöd finden, zu sagen, 10 Leute sind da, alle Stühle besetzt, der Rest darf nicht kommen! Und hier danke ich all denen, die immer wieder gerne kommen, die sich einbringen und mich unterstützen.