Hier findet Ihr Tipps, Geschichten, Gedanken einer freiberuflichen Hebamme...

Die dazugehörige seriöse Homepage gibt es hier und natürlich findet man mich auf facebook: Hebammenpraxis Nicole Becker


Mittwoch, 22. Februar 2012

mal was ganz anderes :)


www.GEBURTSMOBILE.de

Mein Name ist Axel Lührmann-Hoffmann. Vor ca. 15 Jahren habe ich die Firma KUHARA „Kunsthandwerk & kreative Gestaltung“ gegründet. Seitdem mache ich Eltern und vor allem Kinder mit bunten Laubsägearbeiten glücklich. In der Zeit bin ich selber dreimal Vater geworden, was meine persönliche und berufliche Entwicklung sehr gefördert hat.
Heute möchte ich euch meine Geburtsmobiles vorstellen, die ich seit ca. einem Jahr anbiete.



Die Mobiles gibt es als Sonnen- oder Mondmobile.
Sie sind aus Sperrholz handgesägt und an einer Schwingfeder aufgehängt. Auf den Sternen werden die aus Holz ausgesägten Geburtsdaten (Datum, Uhrzeit, Gewicht und Größe) aufgeklebt.
Im Shop gibt es natürlich auch noch andere schöne Sachen zu bewundern (Kinderstempel, Türschilder, Deko fürs Kinderzimmer, etc.).
Ich würde mich freuen, wenn ihr mal im Shop vorbeischaut oder mich auf einem der unzähligen Märkte in und um Gießen an meinem Stand besucht.
Liebe Grüße aus Staufenberg
Axel Lührmann-Hoffmann

Montag, 20. Februar 2012

SLOOOOW!

Das am Samstag angekündigte Folgeposting... hier ist es!

Ich sitze am Ofen... alleine. Mein Sohn (12) rief grad an... "ich schlaf bei Andre, morgen ist doch frei!" - meine Tochter (17) schickte eine sms "bleib bei Claude, sind noch Ludwigstr. HELAU"  tjoa... paßt ja gut zu dem Thema, was ich heute mal in Worte fassen wollte. Warum muss denn eigentlich immer alles schnell gehen?
Es geht ja schon VOR der Schwangerschaft los. "Ich hab jetzt vor 3 Monaten die Pille abgesetzt und bin IMMERNOCH nicht schwanger!!!" mhm... okay. Bisschen mehr üben, das wird schon noch!
In der Schwangerschaft: "Der Arzt hat gesagt, es kommt bestimmt früher, ich mag auch eigentlich nicht mehr, können wir da nicht was tun, dass es bald losgeht?" Nein, können - und vor allem - WOLLEN wir nicht. Der Mensch hat eine Tragzeit von 40 mal 7 Tagen, abzüglich der 2x7 Tage vor der Empfängnis. Macht 266. +/- 10 Tage roundabout. Und innerhalb dieses Zeitraums ist alles okay! Und wenn ich sage, man würde sich später noch wünschen, es sei bloß mal eine Nacht so geräuscharm und platzsparend verpackt, werde ich ungläubig angesehen... Bei der Geburt: "Ich möchte einen Kaiserschnitt, dann kann ich es planen und es dauert alle nicht so lang und tut auch nicht so weh... " Also Mädels, planen ist ohnehin vorbei, jeder Plan wird von nun an erbarmungslos sabotiert. Dauert nicht so lange... nicht so lange wie eine normale Geburt- stimmt - aber danach dauert es mit mindestens genauso viel Aua ziemlich lang. Länger als eine Geburt. Deutlich länger.

Okay, wie auch immer... Baby ist da. Endlich. Wunderbar. Frau kommt irgendwann mit Kind nach Hause. Hebamme kommt ordnungsgemäß am nächsten Tag zur Nachsorge. "Na, wie war die Nacht?"  "Es hat geschrien!!!" Ja, das tun die manchmal. "Und abgestillt hab ich auch! Ich will ja wieder mal was Trinken gehen und wieder arbeiten!" Soosoo. Ein Kind kriegen, aber eigentlich keine Zeit investieren wollen. Gut. "Aber bitte fütter dann die angepaßte PRE-Nahrung, die ist am besten verdaulich." 5 Tage später: "Wir haben dann die 1er genommen, es wird nicht satt, will alle 3 Stunden trinken" Nein! Was manche Säuglinge sich rausnehmen... "Wenn das jetzt nicht besser wird, machen wir mal Schmelzflocken rein, hat die Schwiegermutter gesagt, soll helfen!" Tage später: "Es hat Bauchweh, kommt das vielleicht von den Schmelzflocken??? "

Wochenbett: "Wann darf ich wieder Sport machen?" Wenn der Rückbildungskurs vorbei ist und der Beckenboden gefestigt! "Nicht früher?" Nein. "Auch nicht ein bisschen Bauchübungen?" NEIN!!! Dieser Bauch ist 9 Monate gekommen, er hat 9 Monate Zeit wieder zu verschwinden.
3 1/2 Monate: "Wir haben schon mal Karotten gefüttert, sie hat so danach geguckt!" - Näheres hier
Jaja, sie hat danach geguckt... im Gebärmutter-TV kam das in der Werbung... MANNNNN, das Kind weiss nichts von Karotten, schon gar nicht mit 14 Wochen!
5 Monate: "Er dreht sich noch nicht und schläft auch immer noch nicht durch." Zurückbringen, umtauschen... da kann doch was nicht stimmen - Osteopath, Kinderarzt, Heilpraktiker, Ergotherapeut ... LASST IHNEN DOCH ZEIT!!! Mit einem Jahr laufen 90 % aller Kinder. Ob sie sich mit 5 oder 7 Monaten drehen konnten.
und so geht das immer weiter: Schnell raus aus dem Kinderwagen in den Buggy. Schnell raus aus dem Tragetuch in irgendwelche zweifelhaften Schaukelgeräte. Schnell raus aus dem Elternschlafzimmer, ab ins Kinderzimmer. Schnell weg von der Brust zur Schmelzflockenflasche. Schnell soll es vom Tisch mitessen, schnell selbstständig werden...

Warum eigentlich? Dieses wunderschöne erste Jahr gibt es nur ein einziges Mal! Es geht einfach vorbei und kommt nie nie nie wieder. Ist es denn nicht wert, in aller Ruhe dieses Jahr zu geniessen? Wer hetzt Euch denn? Ihr seid doch nicht auf der Flucht! Oder doch? Und Ihr und Euer Kind müßt doch nicht besser, schneller, toller als irgendwer anders sein. Ihr habt alle Zeit der Welt! Alles was man noch vor hat im Leben kommt dann. Denn schneller als Ihr gucken könnt, kommt der Tag, wo die kleine Mia ihren Felix-Koffer packt und selbstbewußt verkündet "Mia bei Leon slaaft!"  Oder wahlweise der kleine Henry behauptet: "Merle kussi gebt" Das schmerzt!!! Time keeps painting, my Darling!





Samstag, 18. Februar 2012

Anspruchsvoll ? ! ?

Ich hab mal wieder lange einen dahingesagten Halbsatz in meinem Hirn hin und hergeschoben und darüber gebrütet. Beim letzten Schwangerentreff sagte jemand "Ich hab schon Angst, dass ich anspruchsvolle Aufgaben vermissen werde...! Nur noch Wickeln und Füttern und mit dem Kind alleine sein...!" Und es fühlte sich für mich zunächst an wie ein Schlag ins Gesicht. Meinem inneren Naturell folgend wurde ich spontan aufbrausend. Ich war geradezu giftig. Nahm mich aber schnell zusammen und beschloss, darüber erst mal nachzudenken.

Nun habe ich nachgedacht. Ich mag jetzt gar nicht speziell von der einen Frau sprechen, die den Satz gesagt hat, denn ich denke mal, sie hat nur das ausgeprochen, was ganz viele denken, und so langsam dämmert mir die Antwort auf eine Frage, de ich mir seit Jahren, und in den letzten Jahren mehr und mehr, stelle.

Warum geht es vielen Frauen nach der Geburt ihres Kindes so schlecht? Sie wünschen sich ein Baby, sie bekommen ein gesundes Kind, und sind trotzdem traurig, enttäuscht und unzufrieden. Gleichzeitig überfordert und ziellos.

Was ist denn eine anspruchs-volle Aufgabe? Ein Baby ist voller Ansprüche! Mehr Ansprüche, als die meisten Mütter bedienen können.

WIKIPEDIA sagt dazu:

Unter Anspruch versteht man umgangssprachlich Erwartungen, Wertvorstellungen, übernommene Normen eines Menschen bezüglich einer Sache. Man hat Anspruch an einer Sache

ein Bedürfnis mit "Anspruch" gleichzusetzen kann auch "Verwöhntsein" bedeuten.
Eine anspruchsvolle Tätigkeit ist beispielsweise mit Herausforderungen verbunden.
Anspruchsvolle Kunst bedarf eines gewissen Verständnisses (Kenntnis über Normen), um sie zu verstehen.

Eine weitere Bedeutung ist der Anspruch auf ein Tun oder Unterlassen von jemandem anderen. Gemeint ist hiermit das Recht, etwas von jemandem verlangen zu dürfen.


Mutter sein ist anspruchsvoll. Ich als Hebamme und ich als Mensch habe Ansprüche an die Mütter, dass sie wenigstens versuchen,  ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Das ist mein Job. Ich möchte dabei helfen. Unterstützen.

Und das Kind ist anspruchsvoll. Es hat Bedürfnisse, Ansprüche, und es hat das Recht, zu verlangen, dass man diesem Anspruch gerecht wird.

Die Aufgabe an sich ist anspruchsvoll. Sie ist (siehe oben) mit Herausforderungen verbunden.

Seine Aufgabe als Mutter eines Babys gut zu machen heißt für mich:

  • Das Bedürfnisse eines Babys/Kindes wahrnehmen
  • Die Bedürfnisse/Gründe für Unbehagen wie Hunger, Durst, Schmerz, Langeweile, Müdigkeit, Überforderung, Sehnsucht nach Nähe und Wärme etc unterscheiden lernen und Abhilfe schaffen
  • Falls Abhilfe nicht möglich, die Situation möglichst ohne Panik akzeptieren
  • Die eigenen Bedürfnisse erkennen, wichtig nehmen und deren Befriedigung organisieren
  • Erkennen wenn fremde oder eigene Grenzen überschritten werden und entsprechend Grenzen setzen
  • Die organisatorischen Aufgaben wie Kinderarzt, Spielgruppen, Familienfeiern koordinieren
  • Nicht neben dem Baby her sondern MIT ihm leben lernen
  • Ein gemütliches, heimeliges, geschütztes Umfeld für das Baby und die Familie schaffen
  • ... 
Im modernen Berufsleben klingt das nach hochdotiertem Management.
Im Familienleben klingt das nach: "Naja, Du bist ja nur Hausfrau!" NUR??? Euch werd ich geben! Die ersten zwei Jahre mit einem Kind sind verdammt anstrengend und es werden so viele Grundsteine für das spätere Leben des Kindes gelegt, dass ich mich mit allem was ich hab und weiss dagegen wehre, das in irgendeiner Form geringzuschätzen. Und es auch nicht zulasse, dass Ihr das tut.

Wenn Ihr es jetzt nicht schafft, Eurem Kind zu vermitteln, dass es seine Bedürfnisse wichtig nehmen darf, dass es aber auch Grenzen gibt; dass es wertvoll ist mit all seinen Eigenheiten, dass es bedingungslos geliebt wird, dass es gewollt und gewünscht ist und dass Ihr ein geniales Team seid, wird es mit jedem Jahr schwerer, diese so wichtigen, elementaren Grundlagen im Kind zu verankern.

Bitte! Welcher Job auf diesem Planeten ist anspruchsvoller? Wichtiger? Nachhaltiger?

Das, was ich jetzt geschrieben habe, ist meine tiefste innere Überzeugung. Darüber hab ich noch nie so intensiv nachgedacht, es noch nie in Worte gefasst. Aber ich habe es gelebt. Als die Kinder klein waren und ich tue das noch immer.

Und manch einer wird sich fragen, wo ist denn nun die Antwort auf die Frage?? Und auf welche Frage noch gleich?

 "Warum geht es vielen Frauen nach der Geburt ihres Kindes so schlecht? Sie wünschen sich ein Baby, sie bekommen ein gesundes Kind, und sind trotzdem traurig, enttäuscht und unzufrieden. Gleichzeitig überfordert und ziellos."


Die Antwort:
Weil sie noch nicht erkannt haben, welche wesentliche Rolle sie übernehmen und weil ihr Umfeld und ihre Erziehung ihnen suggeriert, ein Baby sei "nebenher" zu handlen und nur beizeiten zu füttern und zu wickeln. Ansonsten wünschen sie sich, nicht andauernd bei der Ausübung ihres "vorigen" Lebens "gestört" zu werden. Das kann nur schief gehen!

Und das beantwortet auch meine weitere Frage: "Warum muss alles so schnell gehen?"

... dazu aber morgen oder übermorgen mehr...

Liebe Grüße

Nicole


Samstag, 11. Februar 2012

Ab heute...

werden in diesem Blog keine Termine oder Veranstaltungen mehr gepostet.

Die neue Homepage ist online und funktioniert bestens, so dass ich hier nur "gewöhnliche" Blogeinträge reinsetzen werde.

www.midwife17.de

LG Nicole