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Sonntag, 2. September 2012

Wenn alles nur dunkel ist ...


Es ist dunkel…  bitte nicht Baby… bitte nicht weinen … ängstlich horche ich in die Dunkelheit… alles ruhig… ich bin todmüde… aber ich kann nicht schlafen…  meine Nerven sind zum Zerreißen gespannt … ich halte das nicht aus… diese Verantwortung … diese Aufgabe … immer wieder dieses Weinen… ich weiß nicht was Du von mir willst Baby… ich gebe Dir Essen … ich wechsele Deine Windel … ich will doch alles richtig machen… ich fühle mich schwach … wieder habe ich nichts gegessen … ich komme kaum dazu … und wenn es vor mir steht würgt es mich… mein Hals ist zugeschnürt … ich muss doch essen … meine Milch braucht Kalorien … vielleicht wirst du deshalb nicht satt … bestimmt wirst du nicht satt … du bist so klein … die Hebamme hat gesagt alles ist gut … ob das stimmt? … vielleicht will sie mich nur beruhigen …  wieso kann ich nicht schlafen … ich muss doch schlafen … bald wirst du wieder wach … bitte schlaf … ich habe Angst vor Deinem Schreien … und morgen bin ich wieder alleine mit Dir … ich will nicht alleine sein … ich will aber auch nicht raus zu all den anderen… was wenn du dann weinst … ich dich nicht beruhigen kann … was wenn ich auch wieder weinen muss … ich fühle mich schlecht … ich hab Dich doch lieb … oh nein … Du weinst … du willst essen … bestimmt essen …  ich will nicht dass du hungrig bist und ich will nicht dass du schreist … ich kann es nicht aushalten wenn du schreist … ich hole die Flasche … da sehe ich was du trinkst … trink Baby bitte … Du saugst … gut Baby … noch ein paar Milliliter bitte … und dann schlafe … schlafe … ich wiege dich… und habe nur einen Wunsch … bleib ruhig und schlafe … ich kann nicht richtig schlafen obwohl du in deiner  Wiege schlummerst … was soll nur werden … ich muss die Verantwortung für dich ab und zu abgeben … ich spüre wie das alles auf mich einstürzt…  wie es die Freude über mein Baby trübt, wie es mich lähmt und traurig macht… die Nächte sind die Hölle … nicht weil Du weinst … sondern weil ich selber nicht zur Ruhe komme… weil ich grüble … weil ich weine … weil mein Ich sich aufzulösen beginnt  … weil alles anders ist als vorher … weil mein Leben nicht mehr mein Leben ist … weil ich durch dich Mutter wurde… weil ich nicht weiß was auf mich zukommt … die Gedanken kreisen immer und immer um dasselbe… ich finde keinen Ausweg …  aus etwas was für die meisten gar kein Problem ist … im Gegenteil… zu sehen wie die anderen mühelos diese Aufgabe meistern … es lässt mich mich so klein fühlen … so unfähig … der Tag dämmert und ich weiß nicht wie ich ihn überstehen soll … ich komme kaum zum Duschen … aus Angst Du könntest anfangen zu weinen während ich dich gerade nicht höre… ich komme nicht zum Essen weil ich schon gar nicht dazu komme einzukaufen … auch das nicht weil es mir an Zeit mangelt …. Sondern weil ich die Kraft nicht habe uns beide ausgehfertig zu machen … weil ich nicht entscheiden kann ob es dir zu warm oder zu kalt ist … weil ich Angst habe dass Du draußen weinst … weil ich mich schäme dafür dass ich mich so fühle… wo ist das Glück… wo ist die Freude … es ist alles nur anstrengend … Die Hebamme hat gesagt, ich soll mich schonen und mir Hilfe holen… ich will keine Hilfe … alle können es alleine … es wird hell… warum meldest Du Dich nicht … du müsstest Hunger haben … kalter Schweiß läuft mir über den Rücken … panisch springe ich auf und laufe zu Deiner Wiege … da liegst Du… selig schlafend… alles ist gut für einen kurzen Moment… mein Puls ist auf 120 … ich habe den ganzen Tag einen hohen Puls … ich setze mich aufs Bett … ich kann nicht mehr … ich kann einfach nicht mehr … das Bett dreht sich … schneller … schneller … um mich herum wird es dunkel … ich falle … Baby… baby … es tut mir leid …

What a night...


Es ist Ende August 1999. Nicht so warm wie man es für die Jahreszeit erwarten würde. Ich liege eingekuschelt in meinem Bett zwischen Stillkissen und Decken, neben mir mein 6 Wochen alter Sohn Tom. Ein süßes Baby – aber nicht ganz einfach im Handling. Viel und oft Hunger, viel und oft Bauchweh. Ein Baby mit hohem Kuschelbedürfnis. Niemals alleine irgendwo liegen. Niemals länger als 2 Stunden am Stück schlafen. Nach jedem Essen spucken. Weinen. Eine sehr schnelle Geburt liegt hinter uns, eine stressige Schwangerschaft mit Examensstress, großer Schwester und wenig Ruhe. Bei der Geburt war der pH Wert so, dass die Hebamme ein bisschen Angst vor der Frühbesprechung hatte. Tom kam mit der Nase nach oben als Sterngucker zur Welt. Und ihm ging dabei sicherlich ab und zu die Puste aus. Schon als er noch zu 2/3 in mir steckt und nur Kopf rausguckt, schreit er als wolle man ihm ans Leben und bekommt einen zornesroten Kopf. „Oha, das bleibt so!“ weiß die Hebamme zu berichten. Na bravo.  Als ich so wunderbar am Eindämmern bin und noch ein wenig über die Geburt sinniere, merke ich wie der kleine Brocken neben mir schon wieder anfängt, herumzukruscheln. Ja, ich weiss, ich bin mal wieder zu weit weg. Ich drücke das kleine warme Bündel fest an mich. Manchmal hilft das. Kurzfristig. Mit geschlossenen Augen beginnt er zu schmatzen. Hunger. Möglicherweise. Zum gefühlten 50. Mal heute. Ich streife meinen BH hoch, wir liegen Bauch an Bauch und Tom saugt sofort an. Ich merke wie sich sein kleiner Körper entspannt. Seine Händchen öffnen sich und er wird ganz ruhig. Nur sein Unterkiefer bewegt sich rhythmisch und denkt gar nicht daran aufzuhören. Ich weiß genau was passiert, wenn ich ihm jetzt die Brust wegnehme. Es ist 0.02 h. Ich werd den Teufel tun und noch irgendwen wickeln jetzt. Soll einschlafen und gut. Ich schließe die Augen. Tom hat sie gar nicht erst aufgemacht. Ich döse ein. 1.34 h – schrilles Schreien- aha … Bauchweh. Wie immer. Ich liege nach wie vor mit ausgepackter Brust auf der Seite, Tom zieht seine Beinchen an und ist bereits außer sich.  Das wird nichts hier im Bett, soviel hab ich schon kapiert. Auch stillen wird das Übel jetzt nicht beseitigen.  Ich schnappe ihn und wir wackeln ab zum Wickeltisch. Nun ja, viel Pipi, ein feuchter Pups, nichts Wildes. So lange er da liegt und ich ihm die Beinchen gegen den Bauch drücke und kreisförmig massiere ist alles gut. Leider bin ich zu müde, um das noch stundenlang zu exerzieren, deshalb zieh ich ihm nach 20 Minuten ne Windel an und wickel einen Pucksack drum. Tom ist auch müde, hängt mir auf der Schulter wie ein nasser Sack. Wir gehen mal auf den Balkon. Frische Luft schnappen. Ich genieße die ruhige Kühle und hoffe, dass Tom das auch tut. Wir legen uns wieder ins Bett. Tom auf meinem Bauch. So schlafen wir ein. 3.25 h – Tom hat Hunger. Ich auch.  Ein weiteres Mal diese Nacht schnappe ich das jammernde Bündel und wir stehen auf. Wohnzimmer. Fernseher an. Schokolade, Apfelschorle und Cashew-Kerne in Reichweite stellen. Kind an die Brust. Zappen. Eine Doku über das Polarlicht -  na schön. Nüsse essen, Schorle trinken, dazwischen ein Stück Schoki, bisschen Bildung, ganz nett eigentlich. Die Tageszeit passt nicht so ganz, aber was soll man machen? Um 4.10 h scheint das Bündel bis zum Hals abgefüllt zu sein. Die sphärischen Interferenzerscheinungen im TV können mich jetzt auch nicht mehr davon abhalten, mich und Tom vorsichtig zur Seite zu kippen und einfach einzuschlafen. Ich packe noch ein großes Sofakissen in seinen Rücken und bin sofort weg. 5.45 h – draußen ist es hell. Tom beginnt zu weinen und als ich ihn hochnehme, spuckt er schwallartig eine ziemliche Portion Milch auf mein T-Shirt und seinen Pucksack.  Danke. Guten Morgen Tom. Hallo Tag. Aufstehen. Kind wickeln, anziehen. Mir ein frisches T-Shirt holen, Kaffee. Sofa. Stillen. Spucken. Weinen. Schokolade. Duschen – Tom weint –ich lege ihn einfach auf die Fussmatte vor der Badewanne, ich bin auch nur ein Mensch und ich will morgens auf Klo und unter die Dusche und dieses Recht nehme ich mit zum Kuckuck auch heraus. Das monotone Rauschen des Wassers  scheint ihm zu gefallen und er beruhigt sich – gucke mal da. Ich komme aus der Dusche und er grinst mich an. Na Tom J geht’s wieder?!  Ich merke, das wird trotz dieser Nacht ein toller Tag, schnappe mir das Tragetuch, stecke Tom vorschriftsmäßig rein, greife mir Schlüssel und Kleingeld und wir starten durch zu Fuß zum Bäcker. Als wir wieder zu Hause ankommen, schläft Tom so tief und fest, dass ich ihn sogar in seine Wiege legen kann, ohne dass er aufwacht. Noch n Kaffee bitte. Auf dem Balkon. Und zwei leckere Brötchen. Das Leben ist schön!

What a night...


Es ist Ende August 1999. Nicht so warm wie man es für die Jahreszeit erwarten würde. Ich liege eingekuschelt in meinem Bett zwischen Stillkissen und Decken, neben mir mein 6 Wochen alter Sohn Tom. Ein süßes Baby – aber nicht ganz einfach im Handling. Viel und oft Hunger, viel und oft Bauchweh. Ein Baby mit hohem Kuschelbedürfnis. Niemals alleine irgendwo liegen. Niemals länger als 2 Stunden am Stück schlafen. Nach jedem Essen spucken. Weinen. Eine sehr schnelle Geburt liegt hinter uns, eine stressige Schwangerschaft mit Examensstress, großer Schwester und wenig Ruhe. Bei der Geburt war der pH Wert so, dass die Hebamme ein bisschen Angst vor der Frühbesprechung hatte. Tom kam mit der Nase nach oben als Sterngucker zur Welt. Und ihm ging dabei sicherlich ab und zu die Puste aus. Schon als er noch zu 2/3 in mir steckt und nur Kopf rausguckt, schreit er als wolle man ihm ans Leben und bekommt einen zornesroten Kopf. „Oha, das bleibt so!“ weiß die Hebamme zu berichten. Na bravo.  Als ich so wunderbar am Eindämmern bin und noch ein wenig über die Geburt sinniere, merke ich wie der kleine Brocken neben mir schon wieder anfängt, herumzukruscheln. Ja, ich weiss, ich bin mal wieder zu weit weg. Ich drücke das kleine warme Bündel fest an mich. Manchmal hilft das. Kurzfristig. Mit geschlossenen Augen beginnt er zu schmatzen. Hunger. Möglicherweise. Zum gefühlten 50. Mal heute. Ich streife meinen BH hoch, wir liegen Bauch an Bauch und Tom saugt sofort an. Ich merke wie sich sein kleiner Körper entspannt. Seine Händchen öffnen sich und er wird ganz ruhig. Nur sein Unterkiefer bewegt sich rhythmisch und denkt gar nicht daran aufzuhören. Ich weiß genau was passiert, wenn ich ihm jetzt die Brust wegnehme. Es ist 0.02 h. Ich werd den Teufel tun und noch irgendwen wickeln jetzt. Soll einschlafen und gut. Ich schließe die Augen. Tom hat sie gar nicht erst aufgemacht. Ich döse ein. 1.34 h – schrilles Schreien- aha … Bauchweh. Wie immer. Ich liege nach wie vor mit ausgepackter Brust auf der Seite, Tom zieht seine Beinchen an und ist bereits außer sich.  Das wird nichts hier im Bett, soviel hab ich schon kapiert. Auch stillen wird das Übel jetzt nicht beseitigen.  Ich schnappe ihn und wir wackeln ab zum Wickeltisch. Nun ja, viel Pipi, ein feuchter Pups, nichts Wildes. So lange er da liegt und ich ihm die Beinchen gegen den Bauch drücke und kreisförmig massiere ist alles gut. Leider bin ich zu müde, um das noch stundenlang zu exerzieren, deshalb zieh ich ihm nach 20 Minuten ne Windel an und wickel einen Pucksack drum. Tom ist auch müde, hängt mir auf der Schulter wie ein nasser Sack. Wir gehen mal auf den Balkon. Frische Luft schnappen. Ich genieße die ruhige Kühle und hoffe, dass Tom das auch tut. Wir legen uns wieder ins Bett. Tom auf meinem Bauch. So schlafen wir ein. 3.25 h – Tom hat Hunger. Ich auch.  Ein weiteres Mal diese Nacht schnappe ich das jammernde Bündel und wir stehen auf. Wohnzimmer. Fernseher an. Schokolade, Apfelschorle und Cashew-Kerne in Reichweite stellen. Kind an die Brust. Zappen. Eine Doku über das Polarlicht -  na schön. Nüsse essen, Schorle trinken, dazwischen ein Stück Schoki, bisschen Bildung, ganz nett eigentlich. Die Tageszeit passt nicht so ganz, aber was soll man machen? Um 4.10 h scheint das Bündel bis zum Hals abgefüllt zu sein. Die sphärischen Interferenzerscheinungen im TV können mich jetzt auch nicht mehr davon abhalten, mich und Tom vorsichtig zur Seite zu kippen und einfach einzuschlafen. Ich packe noch ein großes Sofakissen in seinen Rücken und bin sofort weg. 5.45 h – draußen ist es hell. Tom beginnt zu weinen und als ich ihn hochnehme, spuckt er schwallartig eine ziemliche Portion Milch auf mein T-Shirt und seinen Pucksack.  Danke. Guten Morgen Tom. Hallo Tag. Aufstehen. Kind wickeln, anziehen. Mir ein frisches T-Shirt holen, Kaffee. Sofa. Stillen. Spucken. Weinen. Schokolade. Duschen – Tom weint –ich lege ihn einfach auf die Fussmatte vor der Badewanne, ich bin auch nur ein Mensch und ich will morgens auf Klo und unter die Dusche und dieses Recht nehme ich mit zum Kuckuck auch heraus. Das monotone Rauschen des Wassers  scheint ihm zu gefallen und er beruhigt sich – gucke mal da. Ich komme aus der Dusche und er grinst mich an. Na Tom J geht’s wieder?!  Ich merke, das wird trotz dieser Nacht ein toller Tag, schnappe mir das Tragetuch, stecke Tom vorschriftsmäßig rein, greife mir Schlüssel und Kleingeld und wir starten durch zu Fuß zum Bäcker. Als wir wieder zu Hause ankommen, schläft Tom so tief und fest, dass ich ihn sogar in seine Wiege legen kann, ohne dass er aufwacht. Noch n Kaffee bitte. Auf dem Balkon. Und zwei leckere Brötchen. Das Leben ist schön!
Es ist Ende August 1999. Nicht so warm wie man es für die Jahreszeit erwarten würde. Ich liege eingekuschelt in meinem Bett zwischen Stillkissen und Decken, neben mir mein 6 Wochen alter Sohn Tom. Ein süßes Baby – aber nicht ganz einfach im Handling. Viel und oft Hunger, viel und oft Bauchweh. Ein Baby mit hohem Kuschelbedürfnis. Niemals alleine irgendwo liegen. Niemals länger als 2 Stunden am Stück schlafen. Nach jedem Essen spucken. Weinen. Eine sehr schnelle Geburt liegt hinter uns, eine stressige Schwangerschaft mit Examensstress, großer Schwester und wenig Ruhe. Bei der Geburt war der pH Wert so, dass die Hebamme ein bisschen Angst vor der Frühbesprechung hatte. Tom kam mit der Nase nach oben als Sterngucker zur Welt. Und ihm ging dabei sicherlich ab und zu die Puste aus. Schon als er noch zu 2/3 in mir steckt und nur Kopf rausguckt, schreit er als wolle man ihm ans Leben und bekommt einen zornesroten Kopf. „Oha, das bleibt so!“ weiß die Hebamme zu berichten. Na bravo.  Als ich so wunderbar am Eindämmern bin und noch ein wenig über die Geburt sinniere, merke ich wie der kleine Brocken neben mir schon wieder anfängt, herumzukruscheln. Ja, ich weiss, ich bin mal wieder zu weit weg. Ich drücke das kleine warme Bündel fest an mich. Manchmal hilft das. Kurzfristig. Mit geschlossenen Augen beginnt er zu schmatzen. Hunger. Möglicherweise. Zum gefühlten 50. Mal heute. Ich streife meinen BH hoch, wir liegen Bauch an Bauch und Tom saugt sofort an. Ich merke wie sich sein kleiner Körper entspannt. Seine Händchen öffnen sich und er wird ganz ruhig. Nur sein Unterkiefer bewegt sich rhythmisch und denkt gar nicht daran aufzuhören. Ich weiß genau was passiert, wenn ich ihm jetzt die Brust wegnehme. Es ist 0.02 h. Ich werd den Teufel tun und noch irgendwen wickeln jetzt. Soll einschlafen und gut. Ich schließe die Augen. Tom hat sie gar nicht erst aufgemacht. Ich döse ein. 1.34 h – schrilles Schreien- aha … Bauchweh. Wie immer. Ich liege nach wie vor mit ausgepackter Brust auf der Seite, Tom zieht seine Beinchen an und ist bereits außer sich.  Das wird nichts hier im Bett, soviel hab ich schon kapiert. Auch stillen wird das Übel jetzt nicht beseitigen.  Ich schnappe ihn und wir wackeln ab zum Wickeltisch. Nun ja, viel Pipi, ein feuchter Pups, nichts Wildes. So lange er da liegt und ich ihm die Beinchen gegen den Bauch drücke und kreisförmig massiere ist alles gut. Leider bin ich zu müde, um das noch stundenlang zu exerzieren, deshalb zieh ich ihm nach 20 Minuten ne Windel an und wickel einen Pucksack drum. Tom ist auch müde, hängt mir auf der Schulter wie ein nasser Sack. Wir gehen mal auf den Balkon. Frische Luft schnappen. Ich genieße die ruhige Kühle und hoffe, dass Tom das auch tut. Wir legen uns wieder ins Bett. Tom auf meinem Bauch. So schlafen wir ein. 3.25 h – Tom hat Hunger. Ich auch.  Ein weiteres Mal diese Nacht schnappe ich das jammernde Bündel und wir stehen auf. Wohnzimmer. Fernseher an. Schokolade, Apfelschorle und Cashew-Kerne in Reichweite stellen. Kind an die Brust. Zappen. Eine Doku über das Polarlicht -  na schön. Nüsse essen, Schorle trinken, dazwischen ein Stück Schoki, bisschen Bildung, ganz nett eigentlich. Die Tageszeit passt nicht so ganz, aber was soll man machen? Um 4.10 h scheint das Bündel bis zum Hals abgefüllt zu sein. Die sphärischen Interferenzerscheinungen im TV können mich jetzt auch nicht mehr davon abhalten, mich und Tom vorsichtig zur Seite zu kippen und einfach einzuschlafen. Ich packe noch ein großes Sofakissen in seinen Rücken und bin sofort weg. 5.45 h – draußen ist es hell. Tom beginnt zu weinen und als ich ihn hochnehme, spuckt er schwallartig eine ziemliche Portion Milch auf mein T-Shirt und seinen Pucksack.  Danke. Guten Morgen Tom. Hallo Tag. Aufstehen. Kind wickeln, anziehen. Mir ein frisches T-Shirt holen, Kaffee. Sofa. Stillen. Spucken. Weinen. Schokolade. Duschen – Tom weint –ich lege ihn einfach auf die Fussmatte vor der Badewanne, ich bin auch nur ein Mensch und ich will morgens auf Klo und unter die Dusche und dieses Recht nehme ich mit zum Kuckuck auch heraus. Das monotone Rauschen des Wassers  scheint ihm zu gefallen und er beruhigt sich – gucke mal da. Ich komme aus der Dusche und er grinst mich an. Na Tom J geht’s wieder?!  Ich merke, das wird trotz dieser Nacht ein toller Tag, schnappe mir das Tragetuch, stecke Tom vorschriftsmäßig rein, greife mir Schlüssel und Kleingeld und wir starten durch zu Fuß zum Bäcker. Als wir wieder zu Hause ankommen, schläft Tom so tief und fest, dass ich ihn sogar in seine Wiege legen kann, ohne dass er aufwacht. Noch n Kaffee bitte. Auf dem Balkon. Und zwei leckere Brötchen. Das Leben ist schön!
Es ist Ende August 1999. Nicht so warm wie man es für die Jahreszeit erwarten würde. Ich liege eingekuschelt in meinem Bett zwischen Stillkissen und Decken, neben mir mein 6 Wochen alter Sohn Tom. Ein süßes Baby – aber nicht ganz einfach im Handling. Viel und oft Hunger, viel und oft Bauchweh. Ein Baby mit hohem Kuschelbedürfnis. Niemals alleine irgendwo liegen. Niemals länger als 2 Stunden am Stück schlafen. Nach jedem Essen spucken. Weinen. Eine sehr schnelle Geburt liegt hinter uns, eine stressige Schwangerschaft mit Examensstress, großer Schwester und wenig Ruhe. Bei der Geburt war der pH Wert so, dass die Hebamme ein bisschen Angst vor der Frühbesprechung hatte. Tom kam mit der Nase nach oben als Sterngucker zur Welt. Und ihm ging dabei sicherlich ab und zu die Puste aus. Schon als er noch zu 2/3 in mir steckt und nur Kopf rausguckt, schreit er als wolle man ihm ans Leben und bekommt einen zornesroten Kopf. „Oha, das bleibt so!“ weiß die Hebamme zu berichten. Na bravo.  Als ich so wunderbar am Eindämmern bin und noch ein wenig über die Geburt sinniere, merke ich wie der kleine Brocken neben mir schon wieder anfängt, herumzukruscheln. Ja, ich weiss, ich bin mal wieder zu weit weg. Ich drücke das kleine warme Bündel fest an mich. Manchmal hilft das. Kurzfristig. Mit geschlossenen Augen beginnt er zu schmatzen. Hunger. Möglicherweise. Zum gefühlten 50. Mal heute. Ich streife meinen BH hoch, wir liegen Bauch an Bauch und Tom saugt sofort an. Ich merke wie sich sein kleiner Körper entspannt. Seine Händchen öffnen sich und er wird ganz ruhig. Nur sein Unterkiefer bewegt sich rhythmisch und denkt gar nicht daran aufzuhören. Ich weiß genau was passiert, wenn ich ihm jetzt die Brust wegnehme. Es ist 0.02 h. Ich werd den Teufel tun und noch irgendwen wickeln jetzt. Soll einschlafen und gut. Ich schließe die Augen. Tom hat sie gar nicht erst aufgemacht. Ich döse ein. 1.34 h – schrilles Schreien- aha … Bauchweh. Wie immer. Ich liege nach wie vor mit ausgepackter Brust auf der Seite, Tom zieht seine Beinchen an und ist bereits außer sich.  Das wird nichts hier im Bett, soviel hab ich schon kapiert. Auch stillen wird das Übel jetzt nicht beseitigen.  Ich schnappe ihn und wir wackeln ab zum Wickeltisch. Nun ja, viel Pipi, ein feuchter Pups, nichts Wildes. So lange er da liegt und ich ihm die Beinchen gegen den Bauch drücke und kreisförmig massiere ist alles gut. Leider bin ich zu müde, um das noch stundenlang zu exerzieren, deshalb zieh ich ihm nach 20 Minuten ne Windel an und wickel einen Pucksack drum. Tom ist auch müde, hängt mir auf der Schulter wie ein nasser Sack. Wir gehen mal auf den Balkon. Frische Luft schnappen. Ich genieße die ruhige Kühle und hoffe, dass Tom das auch tut. Wir legen uns wieder ins Bett. Tom auf meinem Bauch. So schlafen wir ein. 3.25 h – Tom hat Hunger. Ich auch.  Ein weiteres Mal diese Nacht schnappe ich das jammernde Bündel und wir stehen auf. Wohnzimmer. Fernseher an. Schokolade, Apfelschorle und Cashew-Kerne in Reichweite stellen. Kind an die Brust. Zappen. Eine Doku über das Polarlicht -  na schön. Nüsse essen, Schorle trinken, dazwischen ein Stück Schoki, bisschen Bildung, ganz nett eigentlich. Die Tageszeit passt nicht so ganz, aber was soll man machen? Um 4.10 h scheint das Bündel bis zum Hals abgefüllt zu sein. Die sphärischen Interferenzerscheinungen im TV können mich jetzt auch nicht mehr davon abhalten, mich und Tom vorsichtig zur Seite zu kippen und einfach einzuschlafen. Ich packe noch ein großes Sofakissen in seinen Rücken und bin sofort weg. 5.45 h – draußen ist es hell. Tom beginnt zu weinen und als ich ihn hochnehme, spuckt er schwallartig eine ziemliche Portion Milch auf mein T-Shirt und seinen Pucksack.  Danke. Guten Morgen Tom. Hallo Tag. Aufstehen. Kind wickeln, anziehen. Mir ein frisches T-Shirt holen, Kaffee. Sofa. Stillen. Spucken. Weinen. Schokolade. Duschen – Tom weint –ich lege ihn einfach auf die Fussmatte vor der Badewanne, ich bin auch nur ein Mensch und ich will morgens auf Klo und unter die Dusche und dieses Recht nehme ich mit zum Kuckuck auch heraus. Das monotone Rauschen des Wassers  scheint ihm zu gefallen und er beruhigt sich – gucke mal da. Ich komme aus der Dusche und er grinst mich an. Na Tom J geht’s wieder?!  Ich merke, das wird trotz dieser Nacht ein toller Tag, schnappe mir das Tragetuch, stecke Tom vorschriftsmäßig rein, greife mir Schlüssel und Kleingeld und wir starten durch zu Fuß zum Bäcker. Als wir wieder zu Hause ankommen, schläft Tom so tief und fest, dass ich ihn sogar in seine Wiege legen kann, ohne dass er aufwacht. Noch n Kaffee bitte. Auf dem Balkon. Und zwei leckere Brötchen. Das Leben ist schön!